In Tschechien ist es Tradition am ersten Tag des neuen Jahres Linsen zu essen. Wir glauben nämlich, dass wer eine Speise aus Linsen isst, egal ob Suppe oder Beilage, im neuen Jahr Glück mit Geld haben wird. Die Herkunft dieses Aberglaubens ist nicht ganz klar, vielleicht weil Linsen durch ihre Form an Münzen erinnern. Aus Furcht vor einem leeren Geldbeutel kommt jedenfalls ein sehr gesundes Lebensmittel auf die Speisekarte, das sonst nicht unbedingt eine beliebte Speise ist. Linsen enthalten viel Eiweiß, B-Vitamine und Eisen. Man sagt auch, dass auf dem Neujahrstisch kein Geflügel serviert werden sollte, da sonst das Glück im neuen Jahr davonfliegt. Linsen auf „saure Art“ werden aus diesem Grund an diesem Tag mit Räucherfleisch oder Spiegelei und sauren Gurken aufgetischt. Und wie macht man Linsen auf saure Art? Vor dem Kochen sollte man die kleinen Hülsenfrüchte abwaschen und für mehrere Stunden in kaltem Wasser einlegen. Danach das Wasser abschütten, die Linsen mit frischem Wasser bedecken und so lange kochen, bis sie weich werden. Auf Fett eine Zwiebel goldgelb braten, mit etwas Mehl bestäuben und ein bisschen Wasser hinzugießen, dadurch entsteht eine helle Einbrenne. Sie wird weiter vermischt mit Brühe, etwas Lorbeerblättern und Thymian. Nach ungefähr zehn Minuten Kochen die Lorbeerblätter herausfischen und die Flüssigkeit mit den gekochten Linsen vermischen. Danach mit etwas Essig oder Zitronensaft sowie mit Salz und Pfeffer abschmecken, eventuell noch etwas köcheln lassen. Und schon haben Sie ein leckeres und gesundes Gericht gezaubert, dank dem auch noch ihr Portemonnaie prall bleibt. Trotzdem empfehlen wir nicht sich auf die Linsen und ihre finanziellen Zauberkräfte zu verlassen.